Fanny Bechert und B.E. Pfeiffer präsentieren
Mit diesem Buch habe ich gleich in mehrere Hinsicht Neuland betreten.
Es ist das erste Buch, dass völlig ohne Fantasy-Elemente auskommt – ich hätte nie gedacht, dass ich das kann.
Es ist mein erster Romance-Titel – noch dazu einer mit erotischen Szenen.
Und es ist das erste Buch, dass ich mit jemandem zusammen geschrieben habe – mit meiner lieben Sternesand-Kollegin B.E. Pfeiffer.
Und trotzdem, oder gerade wegen dieser Gründe glaube ich, dass uns ein richtiger Knüller gelungen ist.
Was haben wir beim Schreiben über die Worte des jeweils anderen gelacht. Und auch beim Überarbeiten kam mir immer wieder der Gedanke: “Wow, das ist richtig gut”.
Mit “Ich wette, du verliebst mich nicht”, haben wir einen spritzigen Liebesroman geschaffen, der sowohl euer Herz, eure Libido, aber vor allem eure Lachmuskeln auf Trab halten wird.
Ich wünsche euch viel Spaß mit Liz & Tony. Lasst uns wissen, wie euch das Buch gefallen hat und nutzt bestenfalls den Hashtag #iwdvmn – so können wir eure Beiträge in den sozialen Netzwerken finden und genießen!
Ich wette, du verliebst mich nicht
Es gibt drei Dinge im Leben von Elizabeth Johnston, die sie noch mehr mag als Schokolade: schöne Männer, heißen Sex und ihre Event-Agentur ›Johnston & Martin‹, die sie zusammen mit ihrer Freundin Cynthia führt. Ebenjene hat genug von den vielen Affären ihrer Kollegin und schlägt ihr daher eine Wette vor: Liz soll mit einem Kerl vier Wochen lang eine Beziehung führen, ohne ihn ins Bett zu zerren. Kein Problem, denkt Liz, denn das Opfer dafür ist schnell in dem neuen Mitarbeiter gefunden, den sie ganz und gar nicht anziehend findet. Tony heißt der Gute und Liz wittert leichtes Spiel mit ihm. Allerdings schlummert in dem scheinbaren Nerd viel mehr, als sie zunächst annahm. Und bald schon ist Liz sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich die Gewinnerin sein wird, wenn sie die Wette durchzieht.
Seitenzahl: ca. 300
Verlag: Sternensand Verlag
Cover: Juliane Schneeweiß
Lektorat: Martina König
Leseprobe zu "Ich wette, du verliebst mich nicht"
Ja, okay – ich habe vielleicht ein kleines Problem damit, Frauen anzusprechen, die mir gefallen. Aber was soll’s. Ich kann damit leben, also sollten es alle anderen auch.
Im Vorbeigehen schnappe ich mir die Fernbedienung vom Tisch und lasse mich auf den grauen Ohrensessel fallen, in dem schon meine Tante Agatha ihre Groschenromane gelesen hat. Unschlüssig beginne ich, durch das Freitagabendprogramm zu zappen, während ich einen Schluck von meinem Bier nehme.
Pretty Woman … Romantikschnulze, pfui.
Schluck Nummer zwei und weiter.
The Living Desert … So langweilig bin noch nicht mal ich, dass ich mir jetzt einen Dokumentarfilm reinziehe.
Schluck Nummer drei, weiter.
Late Night with … Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer der Typ ist, der dort gerade irgendeinen C-Promi interviewt.
Schluck vier und nächster Sender.
Als ich gerade zum fünften Schluck ansetzen will, um auch die aktuellen Musikcharts vom Bildschirm zu kicken, höre ich Stimmen im Hausflur. Die Wände in dem Mehrfamilienhaus, in dem unsere geräumige Vierzimmerwohnung liegt, sind nicht gerade schallisoliert und ich begreife sofort, dass es Owen ist, der gerade vor meiner Tür steht und einer weiblichen Kichererbse erklärt, dass er sie nun ins Paradies entführen werde.
Ich stöhne auf. Echt jetzt? Es ist gerade mal dunkel draußen und er bringt bereits seine heutige Trophäe nach Hause?
Keine zwei Sekunden später geht auch schon die Tür auf und Owen kommt herein. Seine braunen Locken stehen wirrer denn je von seinem Kopf ab, so als wären sie einmal kräftig durchgewuschelt worden. Sein von Protein-Shakes und täglichem Jogging geformter Körper steckt wie immer in Klamotten, die besser zu einem College-Studenten gepasst hätten. Böse Zungen würden behaupten, er versuche, jünger auszusehen, als er ist.
Ich habe keine böse Zunge. Vielleicht böse Gedanken, aber die behalte ich für mich.
Hinter ihm schlüpft eine groß gewachsene Blondine in die Wohnung, die meinen Mitbewohner selbst ohne ihre High Heels um fast einen Kopf überragen dürfte.
Ich komme mir ein bisschen vor wie Blofeld, James Bonds Erzfeind, während ich in meinem Sessel dem Eingang gegenübersitze und die zwei mustere. Nur dass ich meine Bierflasche an die Lippen setze, statt eine weiße Perserkatze zu streicheln.
»Ich habe Sie erwartet, Mr. Bond«, kann ich mir nicht verkneifen, zu sagen, als Owen mich angrinst.
»Bond? Ich dachte, du heißt Owen?«, fragt seine Begleitung mit quietschiger Stimme. Es klingt ein wenig, als würde man eine Kiste mit rostigen Scharnieren öffnen.
Rostig ist wohl auch ihr Hirn, den Witz hat sie zumindest nicht verstanden.
»Hallo, Sandy«, grüße ich und proste der Blondine zu.
Owens Eroberungen bekommen bei mir grundsätzlich Namen nach ihrer Haarfarbe. Alle blonden heißen Sandy, alle Brünetten Chantal und die Rothaarigen Foxy. Kreativ, ich weiß, aber da ich selten eine von ihnen zweimal sehe, lohnt es nicht, sich ihre echten Namen zu merken.
Sandy sieht mich noch irritierter an als zuvor, doch bevor sie nachfragen kann, wen ich damit meine, wende ich mich an Owen.
»Ihr seid früh dran«, meine ich mit einem Blick auf meine imaginäre Armbanduhr. »Ist die Party schon vorbei, auf die du wolltest?«
»Nee …« Sein Grinsen wird noch breiter. »Daisy und ich wollen uns gerade dafür fertig machen. Ich will noch mal duschen, bevor wir losziehen.« Er zwinkert mir zu und die Frau hinter ihm kichert.
Daisy also – na ja, da kann ich auch bei Sandy bleiben.
Owen zieht sie weiter in die Wohnung hinein und schiebt sie am Fernseher vorbei in Richtung Badezimmer. »Geh schon mal vor, Babe, ich bin sofort bei dir«, schnorrt er ihr ins Ohr, was ihr abermals dieses aufgesetzte Kichern entlockt.
Sie wirft mir einen kurzen Blick zu, der mir zeigt, dass es ihr peinlich ist, dass ich hier im Wohnzimmer sitze, während sie gleich mit gespreizten Beinen unter unserer Dusche stehen wird. Dann schüttelt sie diese Hemmung jedoch ab und verschwindet im Bad.
»Heißes Teil, oder?« Owen wackelt mit den dichten Brauen und funkelt mich mit seinen grünen Augen verschwörerisch an.
»Wenn man auf viel Möpse statt Hirn steht, bestimmt …«, erwidere ich abwertend, richte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher und schalte durch die Programme, als würde mich die Anwesenheit meines Freundes und dieser Püppi überhaupt nicht interessieren.
Einerseits tut es das auch nicht, nichts läge mir ferner, als so eine Möchtegern-Grazie abzuschleppen. Andererseits bin ich auch nur ein Mann und komme nicht umhin, mir vorzustellen, wie sie in ebendiesem Augenblick aus ihrem schwarzen Röckchen und der grünen Bluse schlüpft … Kann es sein, dass die Zimmertemperatur gerade steigt?!
»Nicht neidisch sein, Tony«, meint Owen und wirft etwas auf meinen Schoß. »Dir hab ich auch was mitgebracht.«
Ich unterdrücke ein Zischen, als etwas auf meinem Halbsteifen landet. So ein Arsch, da hat er doch mit Absicht hingezielt!
Er geht zum Badezimmer und schlüpft ohne anzuklopfen hinein. Ein gespielter Aufschrei des Entsetzens ertönt, gefolgt von Owens kehligem Brummen, das ich schon so oft gehört habe.
Die Wände sind wirklich viel zu dünn. Aber ich weiß jetzt, dass ich mit meiner Vorstellung von dem, was Sandy da drinnen tut, vermutlich richtiggelegen habe.
Während im Badezimmer die Dusche angeht und sich die Geräusche paarungswilliger Tiere mit dem Plätschern von Wasser vermengen, betrachte ich den Gegenstand auf meinem Schoß.
Es ist eine Zeitung, genauer gesagt der Teil mit den Stellenanzeigen aus dem ›Daily Express‹. Ich überfliege die Angebote, bis mein Blick auf eines fällt, das Owen mit rotem Lippenstift eingekreist hat.
Eine Event-Agentur sucht Verstärkung für ihr Team zur Verbesserung ihres Online-Auftrittes. Gutes Gehalt, flexible Arbeitszeiten und ein angenehmes Klima werden versprochen. Kenntnisse im Online-Marketing, Programmierung und texterische Fertigkeiten sind Voraussetzung.
Ich ahne, was mein werter Herr Mitbewohner vorhat.